Alte Häuser, die zu Geschichten werden …
Tragikomische Baugeschichten und skurrile Architekturwelten
Wer schon einmal ein altes Haus renoviert hat, weiß: Es ist ein Abenteuer mit Höhen und Tiefen. Manchmal hilft es, einfach innezuhalten und eine neue Perspektive zu finden.
Als kleine Auszeit möchten wir Ihnen das Buch von Gottfried Müller „Schwermut und Abenteuer des Hausbaus“ ans Herz legen.
Es sind nicht die üblichen Baugeschichten oder Anleitungen, sondern Episoden voller Tragikomik, in denen Architektur, Menschen und absurde Ereignisse miteinander verwoben werden.
Dazu liefert Müller die passende visuelle Begleitung in Form von einzigartige Zeichnungen – ein Fest für Liebhaber des Skurrilen und Abseitigen!
Häuser mit Charakter – und Bewohner mit noch mehr
Jedes der beschriebenen Häuser trägt seine ganz eigene Persönlichkeit: Ein Gartenhäusschen entpuppt sich als Spitze eines romanischen Glockenturms. Ein Stellwerk wird zu einem Musikinstrument umfunktioniert. Ein Wattefabrikant entwirft ein unbewohnbares Familiendomizil.
Müller versteht es, diese Gebäude nicht nur als Kulisse, sondern als lebendige Akteure darzustellen. In seinen Geschichten haben Häuser Macken und Eigenheiten, die manchmal mehr über ihre Bewohner verraten, als ihnen lieb ist.
Zeichnungen, die die Phantasie anregen
Neben den pointierten Geschichten sind es Müllers Zeichnungen, die das Buch zu einem Erlebnis machen. Die Zeichnungen mit ihren geheimnisvollen Aquarellfarben sehen aus, als wären sie schon hundert Jahre alt. Mit feinem Strich und einer Prise Ironie stellt Müller Gebäude dar, die an Escher oder Dali erinnern: Ein Wohnbunker in Form einer Diskokugel oder ein Haus in Form eines alten Schiffsgiebels, das zwischen zwei benachbarten Lagerhäusern hervorlugt.
Die Zeichnungen machen neugierig. Sie laden ein, länger zu verweilen, Details zu entdecken und sich zu fragen: Könnte es ein solches Haus tatsächlich geben? Müllers Antwort darauf ist eindeutig: Wahrscheinlich ja.
Ein Buch für Liebhaber von Skurrilem
Schwermut und Abenteuer des Hausbaus ist eine Liebeserklärung an die Verrücktheiten der Architektur und die Menschen, die sie ermöglichen. Es ist ein Buch für alle, die Häuser nicht nur als Bauwerke sehen, sondern als lebendige Orte mit Charakter, Geschichte und eigenwilligem Charme.
Ob für Architekturbegeisterte, Liebhaber absurder Geschichten oder Fans detailreicher Zeichnungen: Dieses Buch ist eine Schatztruhe voller Inspiration und ein Ausflug in eine Welt, die wir zwar verloren glaubten, die aber mit jedem Umblättern lebendig wird.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann können Sie das Buch einfach über den normalen Buchhandel besorgen:
2016 Birkhäuser Verlag GmbH, Basel ISBN 978-30356-1033-8
Leseprobe: „Gartenhaus“
Das sogenannte Gartenhaus steht auf einer Wiese außerhalb des Dorfes und befindet sich seit Generationen im Besitz der Familie Keilhauer. Es wurde jeweils von den Großeltern bewohnt, diente aber nach 1945 nur noch als Werkstatt und Lager.
Ende der siebziger Jahre wurde ein Sohn der Familie wegen Waffen und Drogenhandels festgenommen, es kam zu einer Razzia im Gartenhaus. Die Kriminalbeamten entdeckten die mehrfache „Unterkellerung“ des altertümlichen Gebäudes. Hinzugezogene Sachverständige stellten fest, dass es sich beim vermeintlichen Haus um das oberste Stockwerk eines Turms handelte. Inzwischen wurde das Gebäude als Glockenturm einer Basilika aus dem 9. Jahrhundert identifiziert.
Ungeklärt bleibt die Frage, warum sich das heutige Straßenniveau ca. 26 Meter über dem Straßenniveau der Erbauungszeit befindet. Fragwürdig bleibt auch, warum Familie Keilhauer die Existenz des unterirdischen Turmes seit Jahrhunderten verschwiegen hat.
Und hier ein paar originale Auszüge aus diesem einzigartigen Buch:
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9. Dezember 2024