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Der „Glanz“ der alten Zeit

oder wie Mann Messing wieder aufpolieren kann

Früher, so etwa 150 oder auch 100 Jahre früher, da gab es in bürgerlichen, adligen und großbäuerlichen Familien noch die Dienstmädchen. Diese waren in der damaligen Zeit aus dem Alltag nicht wegzudenken. Es war der am weitesten verbreitete „Beruf“ für Frauen aus niedrigeren sozialen Schichten. (Eine kleine Anmerkung sei erlaubt : Es war nach unserem heutigen Verständnis wohl weniger ein Beruf denn ein persönliches Abhängigkeitsverhältnis – die Mädchen ohne Chance auf eine Ausbildung waren verpflichtet, ihre Arbeitskraft uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen und gehörten zum Haushalt der „Herrschaft“).
Dienstmädchen waren die „Mädchen für alles“, wesentlich mit Haushaltsaufgaben betraut. Sie putzten und schrubbten und brachten alles auf Hochglanz. Auch das anlaufende Tafelsilber und die Messingbeschläge an Möbeln, Türen und Fenstern wurden immer aufs Feinste poliert.
Manchmal, wenn man im eigenen Heim auch mal wieder alles auf Vordermann gebracht haben möchte, da würde man sich schon mal gerne so ein Dienstmädchen herbei wünschen – oder vielleicht sollte man in dem Fall lieber von Dienstmännchen oder gar Mainzelmännchen sprechen (auch wenn von Klinken putzenden Mainzelmännchen bislang noch nie die Rede war). Und damit nun zum eigentlichen Thema:

Messing lebt!

Ob Klingelplatte, Fenstergriff oder Türklinke, wir bieten in unserem Replicata-Sortiment eine Vielzahl von Artikeln aus Messing an, die eben aus der damaligenZeit stammen.
Unsere Messingbeschläge und Klingelplatten sind so wie auch früher NICHT lackiert, d.h. sie werden im Laufe der Zeit durch den natürlichen Oxidationsprozess mit Luftsauerstoff anlaufen, dunkler und in der Farbe unregelmäßiger werden. Dies könnte natürlich verhindert werden, indem wir die Beschläge lackiert liefern, aber genau das ist nicht gewollt. Denn dann verlieren sie ihre authentische „historische“ Anmutung. Zudem ist eine Lackierung auf die Jahre hin gesehen nicht UV-beständig. Der Lack wird mit der Zeit Risse bekommen und es bilden sich dann unschöne schwarze Risslinien.
Da bleibt, wenn man es hochglänzend haben möchte, nichts anderes übrig, als selbst Hand anzulegen – wie das am besten geht, erklären wir Ihnen gleich – oder Sie tun eben einfach nichts, und lassen der Zeit ihren Lauf!

Vom Reiz der Patina

Nicht-lackiertes Messing läuft an und bekommt Patina. Patina, das ist für den ein oder anderen Menschen ein beschönigendes Wort, gar ein Reizwort, und wird manchmal mit unansehnlich und schmutzig in Verbindung gebracht.
Patina, das kann aber auch heißen, dass Gegenstände durch den täglichen Gebrauch belebt werden und dadurch erst ihren eigenen Charakter und ihre Wirkung entfalten. Unsere Messingbeschläge wirken erst mal neu, Fingerabdrücke werden durch die Benutzung sichtbar und bringen zunächst unregelmäßige Verfärbungen mit sich. Doch es stellt sich mit der Zeit eine einheitlichere, dunklere Farbgebung ein. Die Oberfläche passt sich als Ganzes an und der Messingbeschlag oder die Klingelplatte wird immer mehr als Teil seiner Umgebung wahrgenommen, als wäre er schon immer da gewesen und als würde er schon immer zum Haus gehören. Das ist Messing mit dem „Glanz“ der alten Zeit!
Aber wie gesagt, alles ist immer eine Frage der Sichtweise, des eigenen ästhetischen Empfindens. Wenn Sie Messing gerne von Zeit zu Zeit wieder aufpolieren möchten, dann haben wir hier ein paar Hinweise:

Aufpolieren von Messing

  • Von Hand polieren –
    Es gibt das wohlbekannte Metallputzmittel Sidol , eine weiße Flüssigkeit, mit der sich glatte Fläche mit einem Tuch gut reinigen und aufpolieren lassen, aber .. es gilt dabei darauf zu achten, dass alle Überstände gänzlich wieder entfernt werden. Dies ist bei Beschlägen mit Vertiefungen oder bei Klingelplatten, die zum Polieren nicht abgeschraubt werden, nur schwer möglich. Es können unansehnliche weiße Rückstände an den Rändern und in den Vertiefungen bleiben, die nur schwer zu entfernen sind.
    Wir empfehlen in diesem Falle eher, die Polierwatte NevrDull zu verwenden. Mit einem kleinen Wattebausch, der bereits Poliermittel enthält, wird mit etwas Druck poliert. Leichte Verfärbungen auf der Oberfläche lassen sich damit gut entfernen. Kurze Zeit antrocknen lassen, bis sich ein leichter Film gebildet hat, dann mit einem weichen Tuch die Überstände abnehmen. NevrDull können Sie im Fachhandel und natürlich auch über uns beziehen.
  • Mit der Poliermaschine oder der Bohrmaschine arbeiten –
    Wenn Sie zu Hause eine kleine Metallwerkstatt haben sollten oder jemanden kennen, der eine hat, dann verfügen Sie eventuell auch über eine Poliermaschine. Oder Sie haben die Möglichkeit, eine Bohrmaschine fest einspannen zu können. Dann können entsprechende kleine Polierscheiben, sogenannte Schwabbelscheiben eingesetzt werden.
    Schwabbelscheiben bestehen aus speziell vernähten Sisal-Stoffscheiben , auf die vor dem eigentlichen Polieren festes Polierwachs aufgetragen wird. Mit einer Schwabbelscheibe ist größeren Verfärbungen besser beizukommen, und das Metall erhält eine spiegelblanke Oberfläche.
    Der zu polierende Gegenstand muss dafür natürlich zuvor abgeschraubt werden, um ihn dann von allen Seite an die rotierende Scheibe anhalten und andrücken zu können. Nach dem Poliervorgang müssen die Überstände mit einem weichen Tuch abgerieben werden. Sollten Sie bei eventuellen Vertiefungen mit dem Ergebnis noch nicht ganz zufrieden sein, können Sie von Hand noch mit NevrDull nacharbeiten. Achten Sie beim Polieren mit der Maschine darauf, unbedingt eine Schutzbrille, besser noch eine Schutzmaske und Handschuhe zu tragen..
  • Die Arbeit außer Haus geben –
    Beste Ergebnisse erzielen Sie natürlich, wenn Sie die Arbeit einfach von einem spezialisierten Polierbetrieb machen lassen und außer Haus geben. Jetzt werden Sie sich sicher fragen, wer denn nun heutzutage aufs Messingpolieren spezialisiert. Unser Tip: Es sind unter anderem auch die Blasinstrumentenspezialisten, die Reparaturen und Aufarbeitungen in einer gut ausgerüsteten Metallwerkstatt machen und jedes Instrument wieder auf Hochglanz trimmen können. Vielleicht ja auch Ihre Messing-Türklinke?

1. März 2018

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